Lichtmomente trotz finanzieller Sorgen – Eindrücke von der Landessynode der rheinischen Kirche

Die starke Delegation aus dem Kirchenkreis auf der Landessynode der rheinischen Kirche.

  • Marion Unger
  • Marion Unger

Lichtmomente trotz finanzieller Sorgen – Eindrücke von der Landessynode der rheinischen Kirche

Neben Superintendentin Astrid Peekhaus reisten Marion Pöhlmann-Münch (Langenlonsheim), Pfarrerin Noreen Weyl (Langenlonsheim), Thorsten Franzmann (Nußbaum) und Carla Peekhaus (Gebroth, Jugendvertreterin) als gewählte Delegierte sowie Pfarrer Christoph Hüther (Waldalgesheim) für die Pfarrvertretung der EKiR, Pastor Peter Trollhan (Roxheim) aus dem Konvent rheinischer Pfarrerinnen und Pfarrer und Andreas Ullrich (Bad Kreuznach) als Delegierter der Mitarbeitendenvertretungen in der EKiR zu den sechstägigen Beratungen nach Bonn.

„Die Frage, wie die Kirche der Zukunft aussehen könnte, beschäftigt uns auf jeder Synode“, erklärt Superintendentin Astrid Peekhaus. „Wie leben wir unseren Glauben, bewahren die guten Traditionen und werfen belastende Strukturen ab?“ Unter der Jahreslosung: „Prüft alles und behaltet das Gute“ gab es rege Diskussionen und Anregungen.

Marion Pöhlmann-Münch freute sich über „viele Lichtmomente“ im Lauf der Beratungen. „Das Engagement der Jugend unserer Kirche, die Sensibilität in Bezug auf Diversität und Rassismus haben mich begeistert, vor allem aber die Gemeinschaft aller Synodalen“, fasst sie ihr Empfinden zusammen. Den Eindruck einer „bewegten Synode und eines sehr angenehmen Umgangs miteinander“ teilt Pastor Peter Trollhan. Er bedauert, dass sich die Landessynode durch Umgestaltung der Kirchlichen Hochschule aus der akademischen Theologie zurückziehe.

Das Thema Rassismus in der Kirche brachte die Evangelische Jugend ein. Nach einem Fachvortrag äußerte sich Jugendvertreterin Carla Peekhaus: „Rassismus ist auch ein Teil der EKiR.“ Ziel sei es nun, die Bedeutung des Problems bewusst zu machen und darüber ins Gespräch zu kommen.

„Die angespannte finanzielle Situation erfordert einschneidende Veränderungen in unserer Kirche“, umreißt Pfarrerin Noreen Weyl ein Dauerthema der Synode. Schweren Herzens habe sie eine grundlegende Veränderung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal auf den Weg gebracht. Hier soll 2026 ein Bildungscampus entstehen, der eine theologische Aus- und Weiterbildung für viele Berufsgruppen ermöglicht. Noreen Weyl wertet das als „einen Schritt zur Gestaltung der Zukunft“.

33 Millionen Euro muss die EKiR in den nächsten Jahren einsparen. „Aus Sparzwängen will sie zukünftige Einstellungen nur noch privatrechtlich vornehmen, sodass Pfarrerinnen und Pfarrer künftig nicht mehr Beamte sein sollen“, erläutert Thorsten Franzmann. „Die erheblichen Kosten, welche durch Pensionen und Beihilfen entstehen, dürfen nicht länger kommende Generationen belasten.“ Diese Entscheidung werde den Pfarrberuf deutlich verändern, meint Pfarrer Christoph Hüther und betont: „Die Pfarrvertretung wird sich intensiv daran beteiligen, den Pfarrberuf als einen Schlüsselberuf für die Zukunft unserer Kirche zeitgemäß und attraktiv weiterzuentwickeln.“

Wichtige Entscheidungen, die kirchlich Mitarbeitende betreffen, sind für Andreas Ullrich die Motivation, an der Synode als Gast teilzunehmen. Er vertrat den Gesamtausschuss der Mitarbeitendenvertretungen (MAV) in der Landeskirche.

Lebhaften Beifall erhielt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer für sein Grußwort. Er zeigte sich dankbar für die gute Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung und den evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz. Das gelte vor allem auch im Bereich von Flucht und Migration, auf den die EKiR stolz sein könne.