Ganzheitliche musikalische Erfahrung - Workshop mit interkulturellem Liedgut

Bad Kreuznach. Ansteckende Begeisterung verbreitete Terry MacArthur beim Workshop „Sing a New Song!“ im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Bad Kreuznach. Der Regionale Dienst Saar-Nahe-Mosel der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) hatte zum Kennlernen von internationalem ökumenischem Liedgut eingeladen und 17 Sängerinnen und Sänger profitierten von der mitreißenden Chorführung des Genfer Kirchenmusikers. MacArthur hat sich auf internationalem kirchlichen Parkett musikalisch einen Namen gemacht. Er ist bekannt für sein leidenschaftliches Werben für Vielfalt und hat viele Jahre lang die kirchenmusikalische Arbeit des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen geleitet und zahlreiche internationale Versammlungen musikalisch und liturgisch gestaltet.

Rasch überwanden die Teilnehmenden die Scheu vor der Kommunikation in englischer Sprache. Terry MacArthur ermutigte zum Singen auf Indonesisch, Japanisch oder in afrikanischen Sprachen: Im Notfall könne ein unbekannter Text durch ein „ökumenisches Lalala“ ersetzt werden, so ermutigte er die Sängerinnen und Sänger. Sehr schnell teilten diese die von ihm beschriebene Erfahrung: „Es ist erstaunlich, was wir alles mit unserer Stimme machen können.“ Seine Vermittlung des Liedguts bezog den ganzen Körper ein. Es wurde gestampft, getrommelt und der Gesang mit Gesten untermalt. „Ich will nicht nur Musik vermitteln, sondern den ganzen Menschen einbeziehen“, betonte MacArthur und beschrieb so das Konzept seiner ganzheitlichen musikalischen Experimentierwerkstatt. „Der unterschiedliche Rhythmus und Gesang ist ein Geschenk von Menschen aus anderen Kulturen“, betonte er.

„Die Teilnehmenden konnten Lieder aus der weltweiten Ökumene kennenlernen und haben sehr engagiert gemeinsam gesungen“, beschrieb Pfarrer i. R. Ekkehard Lagoda, Ideengeber des Treffens ehrenamtlicher Sängerinnen und Sänger, den Workshop. Er stellte den Kontakt zu Terry MacArthur her und verband mit dem Experiment eine bestimmte Hoffnung: „Es wäre schön, wenn diese Lieder Eingang in die Liturgien unserer Gottesdienste finden würden.“ Dies sei sehr leicht möglich, meinte Hans-Jürgen Gärtner, Pfarrer des Regionalen Dienstes der VEM. „Dahinter steckt die Idee, unser Lied-Repertoire zu erweitern und bewusst Elemente aus der vielfältigen Musik der Ökumene in den Gemeinden bekannt zu machen“, erklärte er. Dazu habe man bewusst einen interkulturellen Aufschlag gewählt mit einer Art zu singen, die den ganzen Körper einbezieht. Nach Meinung von Angelika Veddeler, Teamleiterin des Regionalen Dienstes der VEM könnte die interkulturelle Musik ein Arbeitsschwerpunkt der Region Saar-Nahe-Mosel werden. Diverse Projekte in diese Richtung wurden auf den Weg gebracht.

Info: Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) ist eine Gemeinschaft von 38 gleichberechtigten Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland sowie einer diakonischen Stiftung. Themen wie Menschenrechte, Bewahrung der Schöpfung und Gerechtigkeit gehören zu ihrem Markenkern. Ihr regionaler Dienst innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland hilft Gemeinden, Kirchenkreisen und Gruppen dabei, die internationale Verbundenheit vor Ort konkret werden zu lassen.  Das Team, das aus sieben Mitarbeitenden besteht, vermittelt internationale Kontakte und fördert transkulturelle Kooperationen.

03-12-2023

  • 3.12.2023
  • Marion Unger
  • Red