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Beschlüsse zu Haushalt und Finanzausgleich - Eintägige Tagung der rheinischen Landessynode

Bonn. Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat auf ihrer Tagung am 07.09.2019 in Bonn-Bad Godesberg den landeskirchlichen Haushalt für das Jahr 2020 in einer Höhe von 130 Millionen Euro beschlossen (2019: 127,3 Millionen). Er weist einen Überschuss von mehr als 930.000 Euro aus. Der landeskirchliche Haushalt wird zum überwiegenden Teil über eine Umlage von 10,1 Prozent des Nettokirchensteueraufkommens der 687 Kirchengemeinden finanziert.
Ausgaben für gesamtkirchliche Aufgaben liegen bei 496 Millionen Euro 
Die Gesamtaufwendungen zur Erfüllung der Aufgaben der Landeskirche sind für 2020 mit 629 Millionen Euro veranschlagt (2019: 608 Millionen Euro). Für gesamtkirchliche Ausgaben einschließlich Pfarrerbesoldung und internem Finanzausgleich sind Ausgaben in Höhe von knapp 496 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt (2019: 488,5 Millionen Euro). Die Pfarrbesoldungspauschale wird mit 116.573 Euro festgesetzt.
Gut zwei Drittel sind Personalkosten
Größter Teil des Haushalts sind Personalkosten mit Schwerpunkt Pfarrerinnen und Pfarrer. Sie machen mit 67,60 Prozent gut zwei Drittel des Gesamtaufwands aus (2019: 67,34 Prozent). Für Henning Boecker ist die Investition in das Personal ein wichtiger Faktor guter kirchlicher Arbeit. „Die Pfarrerinnen und Pfarrer in den Kirchengemeinden und anderen Diensten bilden nach wie vor das Rückgrat kirchlicher Arbeit und Verkündigung“, sagt der stellvertretende Leiter der Finanzabteilung. Er hat den Haushalt in die Landessynode eingebracht.
Neue Schwerpunkte 2020: Erprobungsräume und Jugendcamp
Der Haushalt 2020 setzt laut Henning Boecker zudem neue Schwerpunkte. So fließen 600.000 Euro in das Projekt Erprobungsräume. Die rheinische Kirche wird für die Erprobungsräume in den kommenden zehn Jahren insgesamt zwölf Millionen Euro an Finanz- und Personalmitteln aufwenden. Und 730.000 Euro werden für ein Jugendcamp im nächsten Jahr in Mülheim/Ruhr und zusätzliche Mittel für die Jugendarbeit bereitgestellt.
Kirchensteuerverteilbetrag erstmals ohne Risikopuffer
Die Evangelische Kirche im Rheinland geht für das Jahr 2020 von einem Kirchensteuerverteilbetrag von 750 Millionen Euro aus (2019: 744 Millionen Euro). Anders als in den Vorjahren hat sie dabei erstmals keinen Risikopuffer eingebaut. Der Puffer war eingebaut worden, um Kirchengemeinden vor einer Haushaltslücke infolge eines niedrigeren als des prognostizierten Kirchensteueraufkommens zu schützen. Dieser Fall war aber in früheren Jahren nie eingetreten, im Gegenteil: Den Kirchengemeinden standen am Ende eines Haushaltsjahres – also nachträglich – immer höhere Beträge zur Verfügung, die sie bei der Haushaltsplanung jedoch nicht berücksichtigen konnten. Der Verteilbetrag ergibt sich aus dem Kirchensteueraufkommen nach Abzug der Entgelte für die Finanzämter sowie der Überweisungen aus dem Clearingverfahren an andere Landeskirchen.
 
Stichwort: Landessynode
Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das oberste Leitungsgremium der mit mehr als 2,5 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Die Synode hat 206 stimmberechtigte Mitglieder (sowohl Theologinnen und Theologen als auch Nichttheologinnen und -theologen) aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland.

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Autor: Wolfgang Beiderwieden, wolfgang.beiderwieden@ekir.de, Telefon 0211 4562-290
Kontakt: Pressesprecher Jens Peter Iven, jens.iven@ekir.de, Telefon 01722603373