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Erfolgsprojekt geht in die Verlängerung - Kirchenkreis unterstützt junge Mütter in Ruanda

Zu Gast im Synodalen Fachausschuss Ruanda des Kirchenkreises An Nahe und Glan berichtete Rosemarie Ibyishaka, Leiterin der Frauenarbeit in der Partnerkirche, vom Erfolg des Hilfsprojekts für junge Mütter. (Foto: Heike Eißing)

Kreis Bad Kreuznach/Rubengera (Ruanda). Ein erfolgreiches Projekt geht in die Verlängerung: Der evangelische Kirchenkreis An Nahe und Glan wird die Unterstützung für junge, alleinstehende Mütter in der Partnerregion Rubengera in Ruanda zeitlich um ein weiteres Jahr ausweiten.

„Keine Angst, das Leben geht weiter“ – unter diesem Motto hat der Kirchenkreis im vergangenen Jahr ein Spendenprojekt aufgelegt, das junge Mädchen, die ungewollt schwanger werden, unterstützt. Die Aktion geriet zu einem großen Erfolg, wie Rosemarie Ibyishaka, Leiterin der Abteilung Frauen und Familie der Eglise Presbytérienne au Rwanda, jetzt bestätigte. Bei einem Besuch des Synodalen Fachausschusses Ruanda (SFR), dem Träger und Motor der Kirchenkreispartnerschaft, berichtete sie, dass das Projekt sehr gut angenommen wird. „Der beherzte Einsatz der Verantwortlichen für die jungen Mütter ist vorbildlich“, erklärte sie im Blick auf den dortigen Diakonie-Ausschuss unter der Leitung von Andréanne Kabazayire.

Hundert junge Mütter im Alter zwischen 15 und 20 Jahren aus 18 Gemeinden unterstützt der Kirchenkreis jährlich. Bisher haben Spender und Paten 17 000 Euro dafür aufgebracht, bis Mitte 2020 werden es etwa 20 000 Euro sein. Daraus finanziert das Diakonie-Komitee vor Ort ein Konzept der Hilfe. Ziele sind Zuwendung und seelische Stärkung sowie die wirtschaftliche Unabhängigkeit der jungen Frauen. Neben einer Krankenversicherung sollen Kurse helfen, damit die Babys richtig versorgt und die Mütter aufgeklärt werden, wie sie weitere ungewollte Schwangerschaften vermeiden können.

Ein wesentliches Anliegen ist es, dass die jungen Mütter, die von ihren Familien wegen der Schwangerschaft ausgegrenzt werden, dort wieder Aufnahme finden. „Der Austausch mit Rosemarie Ibyishaka war für uns eine große Bereicherung“, resümiert SFR-Vorsitzende Joana Kunz. „Durch ihren Bericht wurde uns die Tragweite der Problematik  in unserer Partnerregion Rubengera noch einmal mehr bewusst.“ Der Bedarf an Unterstützung sei ungebrochen. „Deswegen haben wir beschlossen, das Projekt um ein weiteres Jahr zu verlängern“, erläutert sie und fügt hinzu: „Ich hoffe, wir können die Situation der jungen Frauen damit nachhaltig verbessern.“

Die Fälle ungewollter Schwangerschaften von jungen Mädchen häufen sich in Rubengera. Das liegt auch an der geografischen Lage der Gemeinden an einer stark befahrenen Durchgangsstraße. Hier sind viele Männer auf der Suche nach einem willigen Sexualobjekt unterwegs. Die Opfer sind unaufgeklärt, arm und leicht verführbar. Billige Geschenke oder das – unerfüllte – Versprechen eines Handys reichen, um ihren Widerstand zu überwinden. Eine Schwangerschaft führt dann zur Ausgrenzung durch die Familie.

Genau darauf zielt die Arbeit von Andréanne Kabazayire und ihrer Mitstreiter im Diakonie-Ausschuss ab. Gut vernetzt in der Region wirkt sie auf die Familien ein, ihre Töchter trotz des ungewollten Nachwuchses in ihrer Mitte zu behalten. „Der Erfolg der Aktionen hängt zu einem großen Teil auch von der örtlichen Kirchenleitung ab“, urteilt Synodalassessorin Ulrike Scholtheis-Wenzel. Große Hoffnungen setze man daher auf den neuen Regionalpräsidenten der Presbytery Rubengera. Sie fasst zusammen: „Wir hoffen sehr, dass durch seine Unterstützung das erfolgreiche Projekt weiter gedeihen kann.“               

Spendenkonto: Ev. Verwaltungsamt, Sparkasse Rhein-Nahe, Stichwort: „Junge Mütter“, IBAN: DE51 5605 0180 0010 1998 18, BIC: MALADE51KRE

 

11.08.2019 - Marion Unger