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Die Bibel ist mir wie ein großes Bergwerk - Pfarrer Rolf Lorenz wurde in den Ruhestand verabschiedet

Pfarrer Rolf Lorenz (© Kirchengemeinde)

Das Presbyterium überreicht sein Abschiedsgeschenk

Ulrike Scholtheis-Wenzel und Astrid Peekhaus (von links) überreichen Rolf Lorenz das goldene Kronenkreuz der Diakonie

Schulleiterin Yasmin Röhr und Lehrerin Katrin Hickel von der Grundschule Hofgartenstraße überreichten einen Feigenbaum

Bad Kreuznach. Nach 28 Dienstjahren wurde Pfarrer Rolf Lorenz in einem feierlichen Gottesdienst in der Matthäus-Kirche in Bad Kreuznach in den Ruhestand verabschiedet.

In seiner Abschiedspredigt erläuterte Pfarrer Lorenz, warum ihm ein Satz aus Psalm 119 immer wichtig war. In Vers 162 steht: „Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht.“ Diese Worte haben ihn durch seine Amtszeit begleitet. Rolf Lorenz betonte, dass die Kirche „eine Kirche des Wortes“ sein soll, in der Gemeinschaft, Gebet und das Hören auf Gottes Wort die entscheidende Rolle spielen. Die Stimme der Kirche in der Gesellschaft sei wichtig, auch wenn sie nicht immer gehört werde. Sichtlich bewegt erzählte er davon, wie ihn seine Herkunft aus Meiderich (Duisburg) geprägt habe. Der Bergbau spielte dort damals noch eine große Rolle im Leben der Menschen. So konnte Pfarrer Lorenz bildhaft sagen: „Die Bibel war ein großes Bergwerk.“ Und: „Der Flöz des Wortes Gottes wird niemals leer!“ Besonders bedankte er sich bei den Menschen, die ihn prägten.

Pfarrer Rolf Burket hatte die Gemeinde in der Kirche begrüßt und an einige Textzeilen eines Liedes von Udo Jürgens erinnert. „Alle hier sind wegen dir gekommen,“ sagte er und betonte, „mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.“ Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und der Gottesdienst wurde musikalisch nicht nur an der Orgel begleitet. Der Chor „Cantabile“ sang, der Posaunenchor spielte ebenso wie das Quartett des 1. Akkordeon-Orchesters Nahe. Ganz besonderen Applaus erhielten die Kinder des Kinderhauses für ihren Liedvortrag.

Die Superintendentin des Kirchenkreises, Pfarrerin Astrid Peekhaus entpflichtete Pfarrer Lorenz. Sie betonte aber, dass er nach wie vor Aufgaben übernehmen kann, ab heute aber freiwillig. „Ab jetzt kommt nur noch die Kür,“ sagte sie und bedankte sich bei Rolf Lorenz dafür, dass er über lange Jahre Gottes Liebe und Treue bezeugt habe. Dass so viele Gäste zur Verabschiedung gekommen waren, ist für sie ein Ausdruck der Wertschätzung der Arbeit des Seelsorgers. Einige Kollegen und Mitglieder des Presbyteriums gaben Rolf Lorenz Segensworte mit auf den Weg in den neuen Lebensabschnitt.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde in und um die Kirche gefeiert und viele Grußworte an den Pensionär gerichtet. Die Superintendentin Astrid Peekhaus und die Synodalassessorin Ulrike Scholtheis-Wenzel verliehen Rolf Lorenz für seine Arbeit im Kinderhaus das goldene Kronenkreuz der Diakonie. Er und seine Familie durften sich auch über einige originelle Abschiedsgeschenke freuen. Die Grundschule Hofgartenstraße, in seiner direkten Nachbarschaft, in der er wöchentlich Schulgottesdienste feierte, schenkte ihm zum Beispiel einen Feigenbaum für seinen Garten.

30.05.2019 – Peter Dietz