Winterburg. In einem feierlichen Gottesdienst wurde am 19. Mai 2019 Pfarrerin Noreen Weyl in Winterburg von Superintendentin Astrid Peekhaus zum Dienst an Wort und Sakrament und in der Seelsorge ordiniert.

Die gebürtige Roxheimerin ist 32 Jahre alt und hat in Mainz evangelische Theologie studiert. Nach dem bestandenen Examen im Herbst 2016 absolvierte sie ihr Vikariat in der Evangelischen Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg. Als Jugendliche hatte Noreen Weyl sich schon in ihrer Heimatkirchengemeinde im Kindergottesdienst und später im Presbyterium ehrenamtlich engagiert. Während des Studiums arbeitete sie im Ältestenrat der Theologiestudierenden im Rheinland mit und organisierte zum Beispiel einmal die Frühjahrstagung.

„Die Ordination ist in der Biographie einer Theologin ein ganz besonderer Tag“, hob Superintendentin Peekhaus in ihrer Ansprache hervor. Ausgehend von einer Bibelstelle aus dem Kolosserbrief erklärte die Superintendentin, welche Eigenschaften für eine Pfarrerin wichtig sind. Der biblische Text zieht den Vergleich zu Kleidungsstücken. Anhand von mitgebrachten Kleiderbügeln erklärte sie, dass herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld und vor allem Liebe Eigenschaften sind, die alle Christenmenschen haben sollten. „Mit diesen Kleidungsstücken kannst du deinen Dienst im Auftrag Gottes tun,“ sprach sie Pfarrerin Weyl zu. 

In ihrer ersten Predigt als ordinierte Pfarrerin plauderte Noreen Weyl zu Beginn aus dem Nähkästchen. Es war nämlich gar nicht so leicht, das geeignete Examensthema auszusuchen. Ein Gespräch half da nicht weiter. Sie sprach davon, dass es Situationen im Leben gibt, in denen es nicht leicht ist, zu entscheiden, ob man auf das Herz oder den Verstand hören soll. Ideal wäre es, wenn beide zusammen bei der Lösungsfindung eine Rolle spielen. In der Bibel wird oft das Herz als Zentrum des Menschen gesehen. Die Klugheit gehört zum Herzen. „Für Gott braucht es Platz in unserem Herzen,“ predigte sie, „denn unser Verstand stößt auf Grenzen.“ Gott bringe uns Liebe entgegen, die unser Verstand nicht fassen kann, aber unser Herz. Deshalb appellierte sie an die Gemeinde: „Hör auf dein Herz! – Besser: Hör mit deinem Herzen!“ ... „Gott will uns bei den Entscheidungen im Leben immer beistehen, er wird die Wege mitgehen, führen und helfen.“

Pfarrerin Weyl wird zum Bedauern der Kirchengemeinde, in der sie ihr Vikariat absolvierte, den Kirchenkreis im Sommer verlassen und ab dem 01. Juli 2019 in den Kirchenkreis Aachen wechseln. Dort wird sie in der Jugendkirche Aachen und in der Christuskirchengemeinde in Alsdorf arbeiten. Superintendentin Peekhaus versprach ihr, dass in Gebroth immer eine Tür für sie offen sei. Und vielleicht bringt der Dienst in der Evangelischen Kirche im Rheinland Pfarrerin Weyl ja irgendwann wieder in die Heimat zurück.

Beim anschließenden Empfang in Ippenschied konnten die Besucher der Ordinierten gratulieren und mit ihr ins Gespräch kommen. Der Gottesdienst in Winterburg wurde an der Orgel von Hendrik Ritter begleitet und vom Chor der Gemeinde mitgestaltet.

20.05.2019 – Peter Dietz