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Warum gewähren Gemeinden Kirchenasyl?

Bad Kreuznach. Das Evangelische Erwachsenen Bildungswerk An Nahe und Glan (EEB) und das Ausländerpfarramt laden zu einem Vortrag und anschließender Diskussion mit Pfarrerin Sandra Menzel aus Büchenbeuren (Hunsrück) am Freitag, dem 24. Mai 2019 um 19.00 Uhr ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kurhausstr. 6, Bad Kreuznach ein

In ganz Deutschland gibt es zur Zeit mehr als 700 Menschen im Kirchenasyl, viele von ihnen sind so genannte „Dublin-Fälle“. Asyl in der Gemeinde ist die „ultima ratio“, um im Falle drohender Abschiebung eine erneute Überprüfung der humanitären Gründe zum Schutz dieser Menschen zu ermöglichen. Es gibt dazu ein mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgestimmtes Verfahren, um die unterschiedlichen Sichtweisen von Gemeinden und Behörde zu klären.

Dass Gemeinden von Abschiebung bedrohten Flüchtlingen Kirchenasyl gewähren, wird kontrovers diskutiert und hat in den vergangenen Monaten zu Auseinandersetzungen von Kirchengemeinden und Behörden geführt. Im Kirchenkreis Simmern-Trabach sind durch die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach Strafverfahren gegen fünf Pfarrer*innen eingeleitet und Pfarrhäuser und Diensträume durchsucht worden. Nun hat das Landgericht Bad Kreuznach entschieden, dass diese Razzien rechtswidrig waren.

Pfarrerin Sandra Menzel ist eine der Pfarrerinnen, gegen die ermittelt worden ist. Die Kirchengemeinde Büchenbeuren setzt sich seit Jahren für den Schutz der Rechte von Flüchtlingen ein und hat wiederholt Kirchenasyl gewährt. In allen Fällen gab es eine positive Lösung und ein Aufenthaltsrecht. Auch im Bereich des Kirchenkreises An Nahe und Glan haben Gemeinden erfolgreich Kirchenasyl gewährt.

Pfarrerin Sandra Menzel berichtet über die Erfahrungen der Gemeinden im Hunsrück mit dem Kirchenasyl.

In der Diskussion geht es auch darum, wie künftig Kirchenasyl gewährt werden kann und was wir damit erreichen können.

Siggi Pick, Pfarrer für Ausländerarbeit