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Gemeinsam in der Fläche präsent bleiben - Die Synode des Kirchenkreises An Nahe und Glan tagte am 17.11.2018 in Bad Kreuznach

Superintendentin Peekhaus

Die Synodalen bei der Abstimmung

Synodalassessorin Scholtheis-Wenzel moderiert

Jörg Rauber

Bad Kreuznach. Einen langen Tag erlebten die Synodalen des evangelischen Kirchenkreises An Nahe und Glan, die sich zu ihrer Herbstsitzung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Bad Kreuznach getroffen hatten. Die meiste Zeit beanspruchte die Aussprache über die Zukunft der evangelischen Arbeit im Kirchenkreis. Da die Finanzen immer knapper werden und der Haushalt seit einigen Jahren nur noch mit Entnahmen aus den Rücklagen ausgeglichen werden kann, müssen sich zwangs-läufig Veränderungen ergeben und Prioritäten eventuell neu gesetzt werden. 

Dazu hatte der Kreissynodalvorstand (KSV) ein Arbeitspapier mit Vorschlägen zur künftigen Gestaltung des Kirchkreises vorgelegt. Nachdem Superintendentin Astrid Peekhaus in das Papier eingeführt hatte und daran erinnerte, dass die Synode bereits im Jahr 2014 den Auftrag an den KSV erteilt hatte, sich mit der zukünftigen Gestaltung des Kirchenkreises zu beschäftigen, begann eine lange, durchaus kritische Aussprache darüber. Schon im Vorfeld der Synode hatten einige Inhalte und die Reaktionen darauf für Gesprächsstoff und Irritationen gesorgt. Astrid Peekhaus betonte: „Wie wollen in der Fläche präsent bleiben!“ Das soll auch gelten, wenn es an einigen Stellen notwendige Veränderungen geben wird.

Lange wurde darüber diskutiert, ob die Arbeitsgebiete des Kirchenkreises einer gemeinsamen Geschäftsführung unterstellt werden können. Dazu müsste eine neue Organisationsform gegründet werden. Ein mögliches „Diakoniewerk“ könnte dann zum Beispiel die Arbeit des Jugendreferates, des Ausländer-pfarramtes, des Diakonischen Werkes und des Elementar-bereiches unter einem Dach vereinen. Als Termin für die Umstrukturierung wird im Arbeitspapier das Jahr 2023 genannt. Der KSV bat die Synode darum, zu beschließen, ob an diesem Vorschlag weiter gearbeitet werden soll oder ein neuer Weg gesucht werden müsse.

Pfarrer Jörg Rauber, externer Berater des Kirchenkreises, hatte zusammen mit dem KSV die Vorschläge erarbeitet und moderierte die Aussprache. Die Synodalen erteilten nach ausführlicher Diskussion dem KSV den Auftrag, am Zukunftskonzept des Kirchenkreises weiter zu arbeiten und im Jahr 2019 der Synode beschlussfähige Vorschläge vorzulegen. Dabei soll eng mit der Mitarbeitervertretung und den Fachbereichen und Fachausschüssen zusammengearbeitet werden. Die mögliche zentrale Geschäftsführung soll dabei ebenso auf dem Prüfstand stehen, wie die Möglichkeit, das Diakonische Werk zukünftig als gemeinnützige GmbH zu betreiben. Auch soll überlegt werden, ob statt mit einem Personaltableau besser mit Budgets zur Finanzierung der Fachbereiche zu arbeiten sei. Nach Möglichkeit soll die Zusammenarbeit mit benachbarten Kirchenkreisen in Betracht gezogen werden und die inhaltliche Ausrichtung des Kirchenkreises  in einem Leitbild neu formuliert werden. Mittelfristiges Ziel ist ein ausgeglichener Haushalt. 

Die Synode hatte am Morgen mit einem Abendmahls-gottesdienst in der Pauluskapelle begonnen. Pfarrer Ekkehard Lagoda predigte zum Thema gerechter Frieden. Von der biblischen Geschichte über den reichen Mann Nabal und den Bandenführer David aus dem Buch Samuel im Alten Testament schlug er einen Bogen zur heutigen Spirale der Gewalt, die die Welt beherrscht. 

Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus fand die Synode dann ihre Fortsetzung mit einem schriftlichen Grußwort des Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius, der krankheitsbedingt nicht nach Bad Kreuznach kommen konnte. Pistorius erinnerte daran, dass man zukünftig mit weniger Ressourcen das kirchliche Leben in der Region gestalten müsse. Der Superintendent des benachbarten Kirchenkreises Simmern-Trarbach, Hans-Joachim Hermes, erinnerte an die Jahreslosung für das Jahr 2018. „Die Quellen des lebendigen Wassers müssen sichtbar werden“, sagte er, das gelte ganz besonders für die kirchliche Arbeit. Dechant Günter Hardt betonte, dass die Ökumene sich weiter entwickeln und noch verstärken werde. „Wichtig ist dabei das offene, kritische und konstruktive Gespräch“, sagte er. Landrätin Bettina Dickes lobte die Arbeit des Diakonischen Werkes sowie ihre Zusammenarbeit mit dem Jugendreferat.

In ihrem Jahresbericht stellte die Superintendentin die aktuelle Situation im Kirchenkreis und in den Nachbarschaften dar und berichtete aus dem ersten Jahr ihrer hauptamtlichen Tätigkeit. Am späteren Nachmittag berichtete Dr. Jürgen Deveaux (Kirn) über die Lage der Finanzen in der Landeskirche und im Kirchenkreis. Im Anschluss daran beschloss die Synode den Haushalt für das Jahr 2019.

18.11.2018 – Peter Dietz