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Ein Pfingstimpuls von Präses Manfred Rekowski

Präses Manfred Rekowski - Foto: EKiR/Lichtenscheidt

Das waren noch Zeiten, als der Heilige Geist die Gemeinde begeisterte und interessant machte, als viele Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenströmten und die großen Taten Gottes die Menschen bewegten. Begeistern lassen sich Menschen heute offenkundig eher an anderen Orten als in der Kirchengemeinde. Ist die Kirche von allen guten Geistern verlassen?

Nein, das ist sie nicht. Denn die große Zusage Jesu bleibt: Pfingsten feiern wir, weil der Himmel einzug bei uns gehalten hat. In das Haus, das wir selber sind. In das Haus unserer Gemeinde. Jesus sagt selbst: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Ich bin überzeugt: Jesus will nicht die perfekte Wohnung vorfinden, sondern an und in uns arbeiten. Jesus möchte das Haus auch der Gemeinde so verändern, renovieren, dass es ein brauchbares Haus für seine Gegenwart wird.

Wer hat bei uns das Sagen? Der Geist der Resignation? Der Geist der Erschöpfung? Die Kraft der Selbsterhaltung? Der Glaube an die Machbarkeit? Christus verheißt, dass er zu uns kommt – trotz unserer Beschränktheit, Fehlerquote und Kurzatmigkeit. Wir bestellen deshalb nicht die Abrissbirne und den Bagger. Kirche ist kein Abbruchunternehmen, sondern in Bewegung, geistbewegt. Wir warten auf den Fortschritt der Renovierungsarbeiten des Heiligen Geistes. Pfingsten bedeutet: Wir gehen fröhlich an die Arbeit, weil es auf uns zuletzt gar nicht ankommt. Deshalb bitten wir auch in Zeiten, in denen es gut läuft, immer wieder: Komm, Schöpfer Geist!