Nachrichten

Kindertagesstätten wollen weiter evangelisches Profil zeigen

23 weitere Einrichtungen wurden in Bad Kreuznach mit dem BETA-Gütesiegel ausgezeichnet, darunter fünf aus dem Kirchenkreis An Nahe und Glan. Das Projekt wird gemeinsam von fünf Kirchenkreisen in Rheinland-Pfalz verantwortet.

Werbebanner für das Projekt

Delegierte aus den Kindertagsstätten

Bettina Dickes beim Grußwort

Dr. Heike Kaster-Meurer beim Grußwort

Verleihung an die 1. Gruppe (Bacharach, Boppard und Koblenz)

Verleihung an die 2. Gruppe (Koblenz, Andernach, Oberwinter)

Verleihung an die 3. Gruppe (Enkirch, Simmern Kümbdchen)

Verleihung an die 4. Gruppe (Baumholder, Konz, Trier, Wittlich, Wolf)

Verleihung an die 5. Gruppe (Bad Kreuznach, Guldental, Langenlonsheim)

Bad Kreuznach. Mit einem wohl einzigartigen Qualitätmanagementprojekt wollen evangelische Kindertagesstätten aus fünf Kirchenkreisen im nördlichen Rheinland-Pfalz ein klares evangelisches Profil zeigen. 23 Kitas haben das Programm „Evangelische Kindertagesstätten – unterwegs mit Qualität“ erfolgreich durchlaufen und erhielten dafür in Bad Kreuznach das Gütesiegel der „Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder“ (BETA) überreicht. Aus dem Kirchenkreis An Nahe und Glan wurden Kindertagesstätten in Bad Kreuznach, Guldental und Langenlonsheim ausgezeichnet. Die anderen ausgezeichneten Kindertagesstätten kamen aus Koblenz, Bacharach, Boppard, Andernach, Oberwinter, Simmern im Hunsrück, Enkirch, Kümbdchen, Baumholder, Konz, Trier, Wittlich und Wolf an der Mosel.

Es war ein Mammutprojekt, das hier gemeinsam angegangen wurde: 32 Träger, 53 evangelische Kindertagesstätten aus fünf Kirchenkreisen mit insgesamt rund 500 Erzieherinnen und Erziehern. Im November 2011 gab es die Kick-Off-Veranstaltung in Boppard, im Jahr 2016 war mit den ersten Verleihungen an 25 Kindertagesstätten der Zwischenstopp. 

In seiner Begrüßung verglich der Superintendent des Kirchenkreises Koblenz, Rolf Stahl, den langen Weg zum Gütesiegel mit dem biblischen Bild der Wanderung durch die Wüste. Seit etwa zehn Jahren beschäftigt er sich mit diesem Thema und ist stolz auf das Erreichte. Der Blick der beteiligten Kirchengemeinden auf ihre Kindergärten habe sich in dieser Zeit verändert. 

Die Superintendentin des Kirchenkreises Obere Nahe, Jutta Walber, betonte in ihrer Andacht, dass Kinder in der Kirche immer wichtig sind. Ausgehend von einem Text aus dem Lukasevangelium (9, 46-48) stellte sie heraus, dass Jesus selbst gesagt hat, dass der, der die Kinder aufnimmt auch ihn selbst aufnimmt. Im Mittelpunkt der Welt stehen für Jesus nicht die Prominenten, die Politiker, die Sportler und andere Stars sondern die Kinder. Erwachsene sollten sich auf Kinder einlassen, von ihnen lernen und zumindest ab und zu ihre Sicht der Dinge annehmen. „Kinder sind wichtig für das Leben“, sagte Jutta Walber, „denn die wirklich wichtigen Dinge geschehen nicht im Rampenlicht, sondern im Kleinen.“

Der Superintendent des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, Hans-Joachim Hermes, bedankte sich bei allen, die an dem Qualitätsmanagementprozess beteiligt waren. Er ist sich sicher, dass die Arbeit daran auch im alltäglichen Dienst stärke.

Die Landrätin des Kreises Bad Kreuznach, Bettina Dickes, betonte in ihrem Grußwort, dass die Kindertagesstätten für das Leben wichtig sind. Wer die Zukunft gestalten wolle, müsse Kinder sehr ernst nehmen. Sie freute sich darüber, dass die Aspekte Bildung, Geborgenheit und Werte in der Arbeit der Erzieherinnen und Erziehern eine wichtige Rolle spielen.

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach, Dr. Heike Kaster-Meurer, gratulierte ebenfalls zur Verleihung des Gütesiegels. Sie bedankte sich bei den kirchlichen Trägern für die Unterstützung der Kommunen. Nur mit der Hilfe der kirchlichen Träger könnten die Kommunen ihrem Auftrag gerecht werden und das Angebot an Kindertagestätten wird so bereichert.

Anschließend trug Dr. Remigius Stork seine Gedanken zu dem Thema Erziehung vor. Der Referent für Familienpolitik und Grundsatzfragen der Jugendhilfe der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. unterschied zwischen Erziehung und Betreuung und erklärte, wie wichtig das „Nein“ in der Erziehung sei. Es sollte aber nicht das letzte Wort sein, sondern erklärt und hinterfragt werden, damit das Kind es verstehen kann. 

Nach einem Rückblick auf die Arbeit der letzten zehn Jahre, erhielten dann die Vertreter der verschiedenen Einrichtungen ihre Urkunden und ein Hinweisschild für die Eingangstür. Symbolisch wurden kleine Windräder verteilt.

Ihren Abschluss fand die Veranstaltung bei einem gemütliche Beisammensein im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. 

Dass nach der heutigen Verleihung des Gütesiegels die Arbeit an der Qualität in den Kindertagesstätten weitergehen wird und muss, war für die Beteiligten selbstverständlich.

Hintergrund: Das BETA-Gütesiegel

Die Evangelische Kirche stellt sich mit dem Qualitätsmanagement-Prozess (QM) auf gestiegene Erwartungen von Eltern an die vorschulische Bildung ihrer Kinder ein. Sie begegnet damit dem sich abzeichnenden Wettbewerb zwischen den Kindergartenträgern, wenn infolge des demografischen Wandels weniger Kinder betreut werden müssen. Der QM-Prozess führt zur Verleihung eines Zertifikats und schließt eine Verleihung des BETA-Gütesiegels für evangelische Kindertagesstätten ein. An dem Projekt sind 53 evangelische Einrichtungen in den Kirchenkreisen Trier, An Nahe und Glan, Obere Nahe, Koblenz und Simmern-Trarbach beteiligt. 48 Kitas erhielten mittlerweile die Zertifikate.

Peter Dietz