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Starkes spirituelles Zeugnis der Partnerschaft - KSV-Mitglieder im Gottesdienst eingeführt

Jonas Scheidtweiler, Hans Hermann Lorig und Christian Schucht (vorne Mitte von links) wurden von Superintendentin Astrid Peekhaus (vorne rechts) und Assessorin Ulrike Scholtheis-Wenzel (vorne links) in ihre Ämter eingeführt, beziehungsweise verabschiedet. Hinten (von links) die KSV-Mitglieder Ralf Anacker, Manfred Herrmann, Andrzej Theobald und Marion Unger

Kirn. Eingebettet in den traditionellen Partnerschaftsgottesdienst feierte der Kirchenkreis An Nahe und Glan in Kirn die Einführung von zwei neuen Mitgliedern des Kreissynodalvorstands (KSV). Superintendentin Astrid Peekhaus führte Pfarrer Christian Schucht (Bad Kreuznach) und Jonas Scheidtweiler (Bad Sobernheim) in ihre Ämter ein und verabschiedete Pfarrer Hans Hermann Lorig (Hennweiler), der aus dem Leitungsgremium ausschied.  

Erstmals lud der Kirchenkreis zu einem zentralen Partnerschaftsgottesdienst ein und verband ihn mit einem spätsommerlichen Fest für ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitende im Kirner Gemeindezentrum. Damit würdigte er auch 31 Jahre Partnerschaft mit dem Presbytery Rubengera in Ruanda. Auf einer großen Leinwand waren zahlreiche Eindrücke aus der langjährigen Freundschaft und zu den erfolgreichen diakonischen Projekten zu sehen. 

In der Regel feiert jede Kirchengemeinde den Partnerschaftssonntag Anfang September für sich und alle folgen dabei einem gemeinsamen Thema. Damit dokumentiert sich über Länder und Kontinente hinweg die Verbundenheit der beiden Regionen. In diesem Jahr stand die biblische Erzählung vom Barmherzigen Samariter im Mittelpunkt. 

„Der Partnerschaftsgottesdienst ist ein starkes spirituelles Zeugnis, das uns jedes Jahr aufs Neue verbindet und uns darüber nachdenken lässt, wie wir Gottes Liebe in dieser durch Kriege, Hass, Armut und Krankheiten gespaltenen Welt wieder aufleben lassen können“, erklärte der Superintendent des Presbytery Rubengera, Pastor Prince Karangwa, in einem Grußwort. Andrea Hügle, Vorsitzende des Synodalen Fachausschusses Ruanda, und Dr. Karin Althaus-Grewe zitierten aus seiner Grußadresse Worte des Dankes für die Unterstützung aus dem Kirchenkreis: „Mit diesen Spenden konnten wir Menschen Beistand leisten, die sehr stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen waren“, schrieb Karangwa. „Eure Gaben und Gebete haben uns sehr geholfen, sie haben vielen verzweifelten Menschen wieder Hoffnung gegeben.“

Die Unterstützung für die Partnerregion ist keine Einbahnstraße. Als vor gut einem Jahr die Flutkatastrophe über das Ahrtal hereinbrach, trugen die Gemeinden in Rubengera umgerechnet rund 2 000 Euro an Spenden zusammen. Sie halfen, Schäden an den von der Flut betroffenen Kirchen zu beseitigen. 

In ihrer Predigt zum Gleichnis vom Barmherzigen Samariter entfaltete Superintendentin Astrid Peekhaus die verschiedenen Lebensentwürfe der handelnden Personen. Sie nahm dabei Gedanken von Emmanuel Hakizimana, dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees in Rubengera, zum Gebot der Nächstenliebe auf. „Für jeden Menschen, um den wir uns kümmern, werden wir zum Nächsten“, betonte sie. „Es liegt an uns, die Not anderer wahrzunehmen und ihnen positive Aufmerksamkeit zu schenken.“ Es sei Auftrag für die Menschheit, das Leben und die gesamte Schöpfung als Geschenk Gottes zu beschützen. „Die Geschwister in Rubengera sind uns zu Nächsten geworden“, betonte sie. „Wir wollen aus unserer Partnerschaft einen Ort des Lebens machen.“

Mit Worten des Dankes verabschiedete die Superintendentin zusammen mit Synodalassessorin Ulrike Scholtheis-Wenzel und der Synodalältesten Marion Unger im Kreis der übrigen KSV-Mitglieder zunächst Pfarrer Hans Hermann Lorig, der als zweiter stellvertretender Skriba (Schriftführer) viele Jahre dem geschäftsführenden Leitungsgremium angehört hatte. Zu seinem Nachfolger hatte die Kreissynode im Juni Pfarrer Christian Schucht gewählt, der nun feierlich in sein Amt eingeführt wurde. Ebenso Jonas Scheidtweiler, der die Nachfolge des verstorbenen Dr. Jürgen Deveaux antrat. Astrid Peekhaus würdigte dessen langjähriges Engagement als Synodalältester, das im Kirchenkreis bleibende Spuren hinterlassen hat. 

05.09.2022 - Marion Unger