Abtweiler. Festliche Posaunenklänge begleiteten den Gottesdienst am Zweiten Advent in der evangelischen Kirche in Abtweiler. Im Rahmen der „Adventstour der Hoffnung“, mit der die beiden Kirchengemeinden Bad Sobernheim und Staudernheim ihre Fusion zur neuen Evangelischen Paul-Schneider-Gemeinde vorbereiten, hatten sich zahlreiche Gemeindemitglieder aus vier Orten in dem spätgotischen Gotteshaus eingefunden. Evangelische Christinnen und Christen aus Bad Sobernheim, Abtweiler, Lauscheid und Staudernheim werden vom kommenden Jahr an in einer Gemeinde vereint sein. 

Zusammen mit Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel gestaltete Prädikantin Birgit Herrmann die Liturgie und entzündete auf dem Altar die stattliche Kerze mit Bildern der vier Kirchen. Als Symbol der künftigen Einheit wandert sie in der Adventszeit von Kirche zu Kirche. In ihrer Predigt entfaltete Ulrike Scholtheis-Wenzel eine Vision der Hoffnung. Vom Bibeltext aus dem Lukas-Evangelium mit zahlreichen bedrohliche Bildern schlug sie einen Bogen in die Zukunft der neuen Gemeinde. Die Pfarrerin verwies auf Paul-Schneider, deren Namensgeber, der selbst aus der Haft unter dem Nazi-Regime heraus Vorstellungen von der Erwartung einer besseren Zeit beschrieb. 

Dass auch unter welkem Laub, derzeit ein Bild für den Zustand der Kirche, sich Knospen neuen Lebens entwickeln, zeigte die Taufe eines jungen Mannes im Gottesdienst. Er wurde mit diesem Akt der Segnung für seinen Dienst als Altenpfleger in der Sozialstation zugerüstet. 

Choräle, die der Posaunenchor unter der Leitung von Stefan Hausmann nach dem Gottesdienst vor der Kirche anstimmte, weckten auch noch die letzten Langschläfer, als sich der Klang über das ganze Dorf verbreitete. So begann für Abtweiler der Sonntag mit stimmungsvoller Adventsmusik. Am Dritten Advent wird um 10.30 Uhr zu einem musikalischen Gottesdienst in die evangelische Kirche in Staudernheim eingeladen. Er wird von Iris Braun (Orgel) und Ramona Kaufmann (Gesang) gestaltet. Die Predigt hält Pfarrer Ralf Anacker. 

06.12.2021 - Marion Unger