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„Adventstour der Hoffnung“ gestartet - Kirchengemeinden Bad Sobernheim und Staudernheim vor der Fusion

Als Symbol der Hoffnung auf die neue Paul-Schneider-Gemeinde entzündete Pfarrer Ralf Anacker eine Kerze mit den Bildern der vier Gotteshäuser.

Die kleine evangelische Kirche in Lauschied war die erste Station der „Adventstour der Hoffnung“ vor der Fusion von Bad Sobernheim und Staudernheim.

Eine Kerze, geschmückt mit den Bildern der vier Kirchen der künftigen Gemeinde, wandert an den Adventssonntagen von Gotteshaus zu Gotteshaus.

Lauschied. Selten erlebte die kleine evangelische Kirche in Lauschied so einen Zustrom von Gemeindemitgliedern von außerhalb des Ortes. Sie war die erste Station der „Adventstour der Hoffnung“, mit der die beiden Kirchengemeinden Bad Sobernheim und Staudernheim ihre Fusion zur Evangelischen Paul-Schneider-Gemeinde am 1. Januar 2022 vorbereiten. 

„Wir setzen heute ein Zeichen der Hoffnung, das gut in die Adventszeit passt“, erklärte Pfarrer Ralf Anacker zum Auftakt des Gottesdienstes. „Advent ist eine Zeit der Sehnsucht nach Frieden und Gemeinschaft, in der wir alle füreinander da sein wollen.“ Als sichtbares Zeichen der Hoffnung, die beide Gemeinden auf ihren gemeinsamen Weg setzen, entzündete der Staudernheimer Pfarrer eine Kerze auf dem Altar, die mit Bildern aller vier Gotteshäusern der künftigen Gemeinde geschmückt ist. Sie soll nach seinen Worten in die Zukunft strahlen als Symbol dafür, „dass Gott in unserer Mitte ankommen will“. An den kommenden Adventssonntagen wandert sie von Kirche zu Kirche. 

Mit der Einladung „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch“ aus dem klassischen Adventspsalm stimmt Pfarrer Christian Wenzel (Bad Sobernheim) auf die Predigt ein. Hier schlug Pfarrer Ralf Anacker von der Voraussage des Propheten Jeremia über die Ankunft Jesu in der Welt einen Bogen in unsere von aktuellen Ängsten bestimmte Zeit. Wie die Propheten im alten Israel machten sich auch heute Menschen unbeliebt, wenn sie unangenehme Dinge voraussagen und erlebten, wie ihre Warnungen in den Wind geschlagen werden. Dennoch bleibe die Gewissheit der Nähe Gottes in den Zeiten der Not. 

„Wir feiern Advent und den Aufbruch in eine neue Zeit“, sagte Anacker. „Unsere Gemeinde wird zur Paul-Schneider-Gemeinde zusammenwachsen.“ Er räumte ein, der Prozess werde noch viel Kraft kosten, doch das Tempo, mit dem die Fusion vorbereitet worden sei, stimme optimistisch. „Der Lenkungsausschuss hat viele Visionen entwickelt“, meinte der Theologe und resümierte: „Wir haben viel aufeinander gehört und können dankbar sein für das, was wir schon erreicht haben.“

Es war ein mutiger Schritt der beiden Presbyterien, als sie beschlossen, immer nur in einer der vier Kirchen den jeweiligen Adventsgottesdienst zu feiern. Die verhältnismäßig große Zahl von Besuchern aus Bad Sobernheim sowie den benachbarten Dörfern bewies, dass ihre Rechnung zumindest am Ersten Advent aufging. Von Lauschied, der kleinsten und am höchsten gelegenen Kirche der künftigen Gemeinde, geht es am Zweiten Advent geografisch eine Stufe tiefer nach Abtweiler und am darauffolgenden Sonntag hinab ins Tal nach Staudernheim. Den Abschluss bildet schließlich der Sonntagsgottesdienst am Vierten Advent in der Matthiaskirche in Bad Sobernheim. Alle Gottesdienste beginnen um 10.30 Uhr. 

29.11.2021 - Marion Unger