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Vielstimmiger und vielsprachiger Auftakt - Interkulturelle Gemeinde feiert ersten Gottesdienst

In kleinen Gesprächsgruppen tauschten sich die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes der Interkulturellen Kirchengemeinde darüber aus, welche Ernte für sie das zu Ende gehende Jahr erbracht hat.

Kreis Bad Kreuznach. Einen vielstimmigen und vielsprachigen Auftakt erfuhr die neue Interkulturelle Kirchengemeinde An Nahe und Glan mit einem bunten Gottesdienst in der Markuskirche. Im gesamten evangelischen Kirchenkreis hält sie als Erprobungsraum der Evangelischen Kirche im Rheinland spirituelle und seelsorgerliche Angebote für Menschen aller Konfessionen und Kulturen bereit. 

Arabisch, Englisch, Spanisch und Persisch: In allen vier Ecken des Gottesdienstraums gab es Übersetzungen in diese Sprachen. Allerdings erhielt dieser Service nur schüchternen Zuspruch. Erst mit der Einladung, sich in kleinen Gesprächsgruppen auszutauschen, tauten die Besucherinnen und Besucher sichtlich auf und verständigten sich in vielerlei Sprachen und Gesten. Im Mittelpunkt von Liturgie und Predigt stand das Thema Ernte. Da lag es nahe, untereinander zu erörtern, was das zu Ende gehende Jahr an Gutem erbracht hat. 

„Ein weiteres Jahr unter Corona war schwierig, aber Gott lässt auch aus dem Schweren Gutes entstehen“, erklärte Pfarrer Bendix Balke in seiner Predigt. Er nahm einen Romanesco-Kohlkopf zu Hilfe, um zu verdeutlichen, wie aus einem genetischen Fehlen der Natur ein optisch und geschmacklich perfektes Ernteprodukt entstehen kann. Damit schlug er einen Bogen zu dem biblischen Psalm 103. Der Gebetstext fordert dazu auf, Gott zu loben, der Sünden vergibt, Gebrechen heilt und Menschen vor dem Verderben bewahrt. „Gott hilft uns, unseren Ort zu finden“, versicherte Balke und traf damit die Hoffnung von vielen Geflüchteten, die sich zu dem Gottesdienst eingefunden hatten. 

„Dieser Gottesdienst ist ein Experiment und wir sind dankbar, dass wir ihn feiern dürfen“, meinte Bendix Balke. Ein Kinder- und Jugendchor, eine Band mit Saxofonen, Piano, Gitarre, Schlagzeug und Gesang sorgten für die liturgische Gestaltung und die Fürbitten spiegelten eine Vielfalt von Kulturen wider. „Wie es nun weitergeht, liegt an allen, die in unserer Interkulturellen Gemeinde mitmachen wollen“, betonte Balke am Ende. Mit Hauskreisen, Bibelarbeit und kulturellen Angeboten reicht der Wirkungskreis des Erprobungsraums weit über die Kreisstadt hinaus. 

15.10.2021 - Marion Unger