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Zeichen des Zusammenhalts - Ökumenische Andachten und Zuspruch aus Afrika

Ein Zeichen der Solidarität mit den Helfern in der Flutkatastrophe setzten Diakon Joachim Höhn (Im Hintergrund links) und Pfarrer Christian Wenzel in einer ökumenischen Andacht in der Matthiaskirche Bad Sobernheim.

Viele Gemeinden haben ihre Kollekten umgewidmet und helfen den Flutopfern sowie bei der Sanierung der vom Hochwasser betroffenen Kirchen, wie in Bad Neuenahr. In diesem Gotteshaus fanden die Gottesdienste zur Eröffnung der Landessynode statt. (Foto: Markus Bungert/EKiR)

Angesichts von Leid und Not, in die viele Menschen in Rheinland-Pfalz durch die Flutkatastrophe geraten sind, rief die Evangelische Kirche im Rheinland zu einem Zeichen des Zusammenhalts auf: Mehrere Gemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis An Nahe und Glan luden am Freitag um 18 Uhr mit Glockengeläut zu einer Andacht für die Flutopfer und die vielen freiwilligen Helfer ein. 

„Wir wollen im Gebet bei den Menschen sein, von denen viele ihr Leben und ihr Hab und Gut verloren haben“, erklärt Superintendentin Astrid Peekhaus. „Gebet und Seelsorge sind Aufgaben, die uns noch lange Zeit begleiten werden.“ Hier könne Kirche präsent sein und helfen. Geschockt von den Bildern aus den von der verheerenden Flut betroffenen Regionen ist sie nach eigenen Worten mit ihren Gedanken auch bei den Helferinnen und Helfern, die in freiwilligem Engagement versuchen, den Betroffenen beizustehen. Sie werden nach ihrer Rückkehr seelsorgerliche Begleitung dringend nötig haben. „Wenn es gewünscht wird, stehen Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis jederzeit für Gespräche mit den Rettungskräften bereit“, betont die Superintendentin. 

In der Bad Sobernheimer Matthiaskirche gestalteten Pfarrer Christian Wenzel und Diakon Joachim Höhn gemeinsam eine ökumenische Andacht. Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde folgten damit dem Aufruf des rheinischen Präses Dr. Thorsten Latzel. Er hatte an die Gemeinden appelliert, gemeinsam hörbar zu machen, „dass wir uns gegenseitig unterstützen, füreinander beten und uns in der Nachfolge Christi gegen die zerstörerischen Mächte des Chaos stemmen“. 

Höhn stand selbst noch fühlbar unter den Eindrücken aus dem Katastrophengebiet, in dem er selbst als Notfallseelsorger tätig war. Sie fanden ihr Echo in einem Segensgebet des dort aktiven Seelsorge-Teams. Es beschrieb die Ausnahmesituation, in der die Helfer zum Teil noch nicht zu Menschen vordringen konnten, die ihre Hilfe am nötigsten brauchten. Das Gebet schloss mit der Bitte um den Segen Gottes in aller Hilflosigkeit, Trauer und Bestürzung. 

Afrikanische Partner bekunden Solidarität

Botschaften des Trostes und der Solidarität erreichten den Kirchenkreis An Nahe und Glan aus der Partnerregion Rubengera in Ruanda. „Wir wollen euch in dieser schweren Zeit unsere Solidarität bekunden, unsere Zuneigung und Sympathie“, schrieb Superintendent Prince Karangwa. „Unser Mitgefühl und Beileid gilt den trauernden Familien.“ Im Namen des Partnerschafts-Komitees des Kirchenkreises Rubengera übermittelte dessen Vorsitzender Emmanuel Hakizimana das Mitgefühl der Partner und fügte hinzu: „Wir wünschen euch viel Kraft, dass ihr den Mut nicht verlieren möget und eure Zuversicht in Gott, der allein über das Universum und die Natur herrscht.“ Andrea Hügle, Vorsitzende des Synodalen Fachausschusses Ruanda, sieht in den Briefen eine warmherzige Geste über viele Tausend Kilometer hinweg und erklärt: „Sie ist umso berührender, als auch unsere Partnerinnen und Partner in der Covid-Pandemie schwere Zeiten erleben und große Verluste und Leid ertragen müssen.“ 

Wie Kirche hilft und wo sie präsent ist

Die Evangelische Kirche im Rheinland Kirche hat digital einen Klageraum (#unwetterklage) und eine Hilfe-Börse (#kirchehilft) eingerichtet. Notfall-Seelsorgerinnen und Notfallseelsorger sowie Engagierte sind in den betroffenen Gemeinden vor Ort. Es wird zu Gottesdiensten und zu Gebeten eingeladen. Um den Betroffenen schnell und unbürokratisch helfen zu können, ist ein Spendenkonto eingerichtet. Gespendet werden kann online über die Website ekir.de und auf das Konto bei der KD Bank, IBAN: DE79 3506 0190 1014 1550 20, BIC: GENODED1DKD, Stichwort: Hochwasser-Hilfe.

25.07.2021 - Marion Unger