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Solidarität in Corona-Zeiten - In Rubengera herrscht in der Pandemie große Not

Die aus Lehmziegeln erbauten Häuser in Ruanda sind nach wenigen Jahren renovierungsbedürftig. Das Haus von Fortunée Butorano wurde mit Spenden aus dem Kirchenkreis saniert. (Foto: Kirchenkreis)

Kreis Bad Kreuznach. Die Partnerschaft des Kirchenkreises An Nahe und Glan mit der Presbytery Rubengera in Ruanda steht in diesen von Corona geprägten Zeiten besonders im Zeichen der Solidarität. So beschloss der Synodale Fachausschuss Rwanda (SFR) eine weitere Soforthilfe für die Partner in dem ostafrikanischen Land in Höhe von 5.000 Euro.

„Hier verändert sich alles zum Schlechteren. Fast alle Gotteshäuser sind geschlossen. Wir dürfen alle unseren Distrikt nicht verlassen. Aber trotz all der Hindernisse, machen wir unsere Arbeit wie gewohnt.“ – Mit diesen Worten beschreibt Andréanne Kabazayire, Vorsitzende des Diakonie-Komitees, die Situation in der Presbytery Rubengera. Die Pandemie hat Ruanda Anfang des Jahres noch einmal schwer getroffen. Die Folge waren zahlreiche Schließungen im öffentlichen wie im privaten Bereich. Erst kürzlich begannen hier die Impfungen.

Auch die Kirchen sind von den Einschränkungen betroffen, sodass sich das religiöse Leben weitgehend in die Familien verlagert hat. Für Pfarrerinnen und Pfarrer, deren Einkommen sich aus den Spenden der Gemeindemitglieder speist, ist die Lage daher prekär. Mitarbeitende der Evangelischen Kirche im Rheinland unterstützen mit der Spendenaktion „Care and Share“ die Kolleginnen und Kollegen in Rwanda finanziell.

„Es blieb nicht aus, dass die derzeitigen Bedingungen auch das Projekt ‚Junge Mütter‘ des Kirchenkreises erschweren“, bedauert SFR-Vorsitzende Andrea Hügle. „Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Partnerinnen und Partner vor Ort konnte die Unterstützung der jungen Frauen jedoch überwiegend uneingeschränkt und erfolgreich fortgesetzt werden.“

Auch das Engagement zur Renovierung der meist aus Lehmziegeln gebauten Häuser von Kinderfamilien läuft weiter. Ein Beispiel aus der Gemeinde Rwamatamu: Fortunée Butorano hat nach dem Tod der Eltern bei den Großeltern gelebt. Diese sind nun auch gestorben und die junge Frau ist allein im Haus zurückgeblieben. Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Seit 2013 finanzieren Gemeinden aus dem Kirchenkreis die Renovierung von Häusern - ein einzelnes kostet etwa 850 Euro - durch Spenden, Kollekten oder Aktionen. Das Projekt hat kein bestimmtes Budget. Bis jetzt wurden 15 Häuser auf diese Weise instandgesetzt.   

„Unsere Partnerschaft mit der Presbytery Rubengera hat schon mehr als dreißig Jahre Bestand“ resümiert Superintendentin Astrid Peekhaus. „In der weltweiten Pandemie ist es daher selbstverständlich, dass wir uns austauschen, im Gebet begleiten und einander zur Seite stehen.“ Inzwischen bleibe die Freude auf gegenseitige Besuche und persönliche Begegnungen, wenn dies wieder möglich sei.

27.04.2021 - Marion Unger