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Kindergottesdienst auf der grünen Wiese

Genheim. Nach einem halben Jahr Zwangspause war es am 6. September endlich wieder soweit: das Genheimer Kindergottesdienst-Team lud zum Kindergottesdienst auf den Bolzplatz ein. Bei herrlichem Wetter konnten knapp 60 Besucher unter Einhaltung der aktuellen Hygieneregeln begrüßt werden. Jede Familie brachte eine Picknickdecke mit und suchte sich im Mindestabstand von jeweils 3 Metern zueinander einen Sitzplatz mit Blick auf die evangelische Kirche. Das gemeinsame Singen von Liedern als zentralem Element des Genheimer Kindergottesdienstes sollte in jedem Fall ermöglicht werden, weshalb die Veranstaltung nur im Freien und mit dem notwendigen Mindestabstand zwischen den Familien stattfinden konnte. 

So wurde mit »Danke für diesen guten Morgen« der Kindergottesdienst eröffnet. Die Kindergottesdienst-Band, bestehend aus zwei Gitarren, Melodica, Keyboard und Schlagzeug, unterstütze die Sänger bestens und sorgte auch bei den angrenzenden Anwohnern für ein kostenfreies Sonntagskonzert. Nach zwei weiteren Liedern wurde mit einem Gebet von Anja Brendel Opp Gott für die Schönheit der Bäume auf unserer Erde gedankt und zum Motto des Kindergottesdienstes übergeleitet: dem kleinen Senfkorn Hoffnung. 

Günter Saueressig bat nun die Kinder die Mappe zu öffnen, die sie am Eingang zum Bolzplatz erhalten hatten. Darin befand sich das Liedblatt, ein Ausmalbild für zu Hause, das Bild eines Senfbaumes sowie kleine Senfkörner.

Petra Woog erzählte den Kindern im Anschluss das Gleichnis vom kleinen Senfkorn Hoffnung. Jesus vergleicht in dieser Geschichte das Reich Gottes mit einem Senfkorn. Ein kleiner, unscheinbarer Samen der gesät wird kann zu etwas Großem heranwachsen. So ist es auch mit dem Glauben, der Liebe und der Hoffnung. Das Wachstum dieser drei kann man nicht sehen, es ist geheimnisvoll. Aber wo man Liebe sät, kann man neue Liebe ernten, sie breitet sich aus und sättigt alle Herzen. Sie wächst unter den Menschen, aus kleinen Anfängen kann Großes wachsen und Geborgenheit geben. 

Hildegard Eyserth erklärte anschließend den Kindern, dass oftmals Wachsen und Gedeihen nur schwer zu beobachten ist – bei Blumen, Bäumen, Menschen. Doch es geschieht und plötzlich blühen Blumen, sind Kinder groß und Getreide kann geerntet werden. 

Tanja Saueressig bat die Familien, es sich auf ihrer Picknickdecke gemütlich zu machen und mit auf eine Phantasiereise zu kommen. In dieser wurden die Mitreisenden selbst zum kleinen Senfkorn, dass erst in der dunklen Erde liegt und schläft. Allmählich von der Sonne geweckt und mit Hilfe der feuchten Erde wächst es als kleiner Halm empor. Langsam streckt sich der Halm, wird größer und stärker und steht schließlich fest mit seinen Wurzeln in der Erde. Sanft wiegt sich der Baum im Wind und bietet Mensch und Tier Schutz. Nach dieser schönen Entspannungsgeschichte kehrten die Besucher wieder mit ihren Gedanken zurück.

Nach weiteren drei Liedern wurde beim Abschlusskreis Gott gebeten, in uns den Samen der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu legen. Gemeinsam wurde anschließend das Vater Unser gebetet, das Kindergottesdienst Team bedankte sich für den schönen und besonderen Morgen und die Familien verließen geordnet der Reihe nach das Gelände.

Dank gilt Herrn Pfarrer Hüther und dem Presbyterium für ihre Unterstützung, diesen besonderen Gottesdienst wahr werden zu lassen. Dem Ortsvorsteher von Genheim, Franz-Josef Eckes, für das Bereitstellen des Bolzplatzes sowie den Gemeindearbeitern für das Mähen der Wiese. Dem freundlichen Nachbarn für den benötigten Strom und nicht zu vergessen Manuela Hartmann, die – wie schon oft – diesen Morgen im Bild für Alle festgehalten hat. Mit so viel fleißigen Händen kann man mit Zuversicht und Mut auch in diesen besonderen Zeiten zusammen sein und Freude haben. 

08.09.2020 - Tanja Saueressig