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Orgelandachten in der Schlosskirche Meisenheim im Juli 2020

Meisenheim. Seit Ende Mai bis zum 27.Juni jeden Samstag um 11:30 Uhr finden um 11.30 Uhr Orgelandachten in der Schlosskirche in Meisenheim statt, die gemeinsam von Kantorin Sun Kim an der Orgel und ehrenamtlichen Mitwirkenden gestaltet werden Mit den Spenden soll das Projekt "Ruanda-Nothilfe in Corona-Zeiten“ unterstützt werden.

Ab Juli musizieren jeden Samstag um 11.30 Uhr junge begabte Gast-OrganistInnen in den Orgelandachten, die vom Förderkreis Kirchenmusik an der Schlosskirche e.V. unterstützt werden.

Am Samstag, dem 4. Juli um 11:30 Uhr musiziert als Gastorganist Christian David Karl (Romrod/Wien) an der Orgel, Psalm und Gebete werden von Martin Zimmermann und Kerstin Eifler vorgetragen.

Der junge musikalisch begabte Organist begann im Frühjahr 2015 das Studium der Kirchenmusik in Heidelberg, welches er 2019 mit dem Bachelor in evangelischer Kirchenmusik und Auszeichnung im Fach Orgelimprovisation abschloss. Seit letztem Jahr studiert er im Masterstudiengang Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Zu Beginn der Orgelandacht steht Bachs Partita über den Choral „O Gott, du frommer Gott“, welcher auch das Wochenlied der folgenden Woche ist. In dieser Variationsfolge über die verschiedenen Strophen des Choral lässt sich durchaus ein gewisser Einfluss französischer Suitenmusik erkennen, erinnern einzelne Strophen an Allemanden, Couranten oder auch an einen „Basse de Trompette“ aus einer französischen Orgelmesse, die den Strophen Ausdruck verleihen.

Georg Muffat war ein süddeutscher Organist und Komponist, der sein Studium allerdings bei Pasquini in Rom sowie bei Lully in Paris absolvierte. Wie kein zweiter Komponist dieser Zeit verkörpert er in seinen Werken den „vermischten Geschmack“ dieser beiden die damalige Musikwelt dominierenden Nationalstile. In seinen Toccaten stehen Abschnitte, die französischen Ouvertüren ähneln, im Kontrast mit Passagen, die eher an die italienischen Toccaten dieser Zeit erinnern. Französische Hofmusik und italienische Spielfreude treten in Dialog zueinander und verschmelzen. Eine Eigenschaft, die hervorragend zur Stumm-Orgel passt.

Dagegen nahezu unbekannt sind die in Wien komponierten Toccaten und Capriccios (freie Stücke) seines Sohnes Gottlieb Muffat. Diese zu der Entstehungszeit der Stumm-Orgel der Schlosskirche passenden Stücke weisen bereits Züge des galanten Stils auf und sind damit überaus fortschrittlich für diese Zeit. 

Die Besucher werden gebeten einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Des weiteren werden alle Anwesenden namentlich und mit Adresse erfasst.

Kantorin Sun Kim lädt Sie herzlich zu den Orgelandachten in Corona-Zeiten ein.

21.06.2020 - sk