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Im Pfarrhaus brennt wieder Licht - Pfarrerin Liesel Zumbro-Neuberger ist in Simmertal angekommen

Simmertal. Die Evangelische Kirchengemeinde Simmern unter Dhaun hat eine neue Pfarrerin. Liesel Zumbro-Neuberger ist mit ihrem Mann Hans-Jürgen Brust ins frisch renovierte Pfarrhaus in Simmertal eingezogen. Der große Festgottesdienst zur Einführung ins Amt musste zwar wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Doch Zumbro-Neuberger ist schon seit einem Jahr als Vertretung des erkrankten Amtsvorgängers in den Dörfern bekannt und ist auch in der Region keine Fremde.

Vor zwanzig Jahren fing ihr Wirken im Kirchenkreis an Nahe und Glan als Pastorin in Meisenheim an. Fortan hat sie mehrere Vakanzen übernommen und viele Gottesdienste in den Orten des Nahelandes geleitet. Nun ist sie zum März 2020 in ihre erste eigene Pfarrstelle gewählt worden. Neben der Seelsorge in Simmertal, Weitersborn, Horbach, Brauweiler und Martinstein gehört auch der Dienst in Becherbach, Heimweiler und Otzweiler zur dieser Pfarrstelle, denn es wurde ein sogenannter Kooperationsraum mit der dortigen Kirchengemeinde gebildet. 

Doch so recht zufrieden kann die Pfarrerin zur Zeit nicht sein, da die Infektionsgefahr das Wichtigste verhindert, was ihr den Beruf wertvoll macht. „Mir fehlen die Begegnung mit den Menschen, wie der Konfirmandenunterricht, die Kindergottesdienste, Besuche zu hohen Geburtstagen, die Gemeindekreise mit Frauen und Männern, die das kirchliche Leben gestalten – alles das ist jetzt nicht möglich. Beerdigungen geschehen auf Abstand statt mit tröstenden Gesten. Gottesdienste, Taufen, Trauungen werden ja langsam erst wieder möglich unter schwierigen Schutzbedingungen“, bedauert sie.

Um nicht ganz auf die von ihr geliebten Kirchenlieder verzichten zu müssen, fing die Seelsorgerin Ende März damit an, nach dem Geläut der Abendglocke um 19.00 Uhr auf dem Balkon des Pfarrhauses zu singen und sich mit der Gitarre zu begleiten. Nachbarn, Spaziergänger und Bekannte kamen und kommen noch immer gelegentlich vorbei und singen mittels vorbereiteter Liedblätter mit. Dabei wird natürlich auf den vorgeschriebenen Abstand geachtet und darauf, dass keine Ansammlung entsteht. „Es ist jeden Abend eine kleine Begegnung mit einem kurzen Wortwechsel und einem freundlichen Winken“, hält die Pfarrerin erfreut fest. 

15.05.2020 - L. Zumbro-Neuberger und P. Dietz