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Ökumenischer Schulterschluss - Kirchengemeinden gehen gemeinsam durch die Krise

Trotz Abstandsgebot üben die Bad Sobernheimer Geistlichen einen ökumenischen Schulterschluss in der Corona-Krise: (von links) Pfarrer Christian Wenzel, Dechant Günter Hardt, Pfarrer Ralf Anacker und Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel.

Bad Sobernheim. In der Corona-Krise suchen die beiden großen christlichen Kirchengemeinden in Bad Sobernheim einen ökumenischen Schulterschluss. Zu den Auswirkungen der Beschränkungen, die durch die Pandemie verhängt worden sind, und angesichts der Verunsicherung in den Kirchengemeinden, die nicht wissen, welche Herausforderungen noch vor ihnen liegen, wenden sie sich in einer gemeinsamen Erklärung an ihre Gemeindemitglieder. 

Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel, Dechant Günter Hardt, Gemeindepfarrer von St. Matthäus, und die beiden Pfarrer Christian Wenzel und Ralf Anacker betonen, dass sie weiterhin als Seelsorger für die Gläubigen zur Verfügung stehen. Die Seelsorge sucht in beiden Kirchen jetzt verstärkt neue Formen unter anderem über das Telefon sowie die neuen Medien.

Nahezu alle Arbeitsbereiche der Kirchen sind von den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sehr stark betroffen. Gottesdienste finden auf Weisung der Evangelischen Kirche im Rheinland und des Bistums Trier vorerst gar nicht mehr statt. Konfirmationen, Erstkommunion-Feiern und Firmungen, Veranstaltungen, Konzerte und Feste fallen aus oder werden verschoben. Für Taufen und Trauungen müssen ebenfalls andere Termine später im Jahr gefunden werden. Eucharistie und Abendmahl können nicht mehr gefeiert werden. Dechant Hardt unterstreicht jedoch: „Die St. Mätthäus-Kirche bleibt als Ort des persönlichen Gebets offen.“

Ein sensibler Punkt sind Beerdigungen. Sterbeämter und Beerdigungsgottesdienste dürfen nicht mehr in der Kirche, sondern nur noch auf dem Friedhof außerhalb der Friedhofshalle im allerengsten Familienkreis stattfinden. „Dabei müssen wir die Vorgaben der kommunalen Behörden beachten“, stellt Dechant Hardt klar. 

Gewohnte Arbeitsabläufe sind eingeschränkt oder müssen komplett anders gestaltet werden. Die vier Geistlichen verbindet das gemeinsame Ziel, gerade in der jetzigen Krisenzeit bei den Menschen zu sein, die sie brauchen. „Das Presbyterium hat intensiv darüber beraten, wie wir in dieser besonderen Situation Kirche Jesu Christi sein können“, sagt Ulrike Scholtheis- Wenzel. „Wir werden Mittel und Weg finden, an die bisher noch niemand gedacht hat.“ Günter Hardt erinnert an dem Patron der katholischen Pfarrkirche mit Hinweis auf ein Jesus-Wort im Matthäus-Evangelium: „Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende“. Er meint: „Das gilt in besonderer Weise auch in den Zeiten der Corona-Krise.“

„Mit einer Mischung aus Trotz, Gottvertrauen und Nächstenliebe gehen wir als Kirchen in die nächsten Wochen“, stellt Pfarrer Christian Wenzel in Aussicht. Ralf Anacker dagegen setzt seine Hoffnung auf Ostern und verweist auf den auferstandenen Christus, der selbst durch Krisen und sogar durch den Tod gegangen sei. Seine Überzeugung lautet: „In dieser Krise kann der Glaube sich bewähren.“

Info: Die Gemeindemitglieder werden gebeten, die Aushänge an den Kirchen sowie am Gemeindezentrum zu beachten. Die Schaukästen werden aktuell gehalten. Informationen sind auf den jeweiligen Websites zu finden: www.bistum-trier.de, www.ekir.de und www.kgm-sobernheim.de. Da keine Gottesdienste und Veranstaltungen stattfinden, wird der katholische Pfarrbrief im April nicht erscheinen, die Ausgabe April/Mai des Gemeindebriefs BRÜCKE der Evangelischen Kirchengemeinde erscheint dagegen turnusgemäß.  

Die Pfarrerin und die Pfarrer sind unter folgenden Telefonnummern erreichbar: 

Ulrike Scholtheis Wenzel und Christian Wenzel: 06751-2454

Dechant Günter Hardt: 06751-2286

Pfarrer Ralf Anacker: 06751-94570

 

18.03.2020 - MU