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Trotz Corona: „Wir tragen die Botschaft von der Liebe Gottes in die Welt“ - Präses Rekowski zu den Mühen und Chancen für die Kirche

Düsseldorf (17. März 2020). Die Kirche trägt die Botschaft von der Liebe Gottes in die Welt, auch wenn sich Christinnen und Christen derzeit nicht zu Gottesdiensten in Kirchengebäuden versammeln können. Das hat Präses Manfred Rekowski unterstrichen.  „Wir erleben bei allen Sorgen dieser Tage zugleich, wie fantasievoll, mutig und fröhlich Gemeinden Gottesdienst in anderen Formen feiern“, so der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland.

„Das trifft mitten ins protestantische Herz“

Die Kirche unterstütze den Staat nach Kräften in seinem Bemühen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, „auch wenn das mitunter Maßnahmen von uns fordert, die für unsere Kirche nur schwer auszuhalten sind. Zum Beispiel, dass wir derzeit keine Gottesdienste gemeinsam in Kirchen feiern können. Das trifft mitten ins protestantische Herz“, macht Präses Rekowski deutlich. Aber es gebe eben auch die andere, die ermutigende Seite: Es gebe Hausgottesdienste mit Liturgiezetteln, Gottesdienste und Andachten via YouTube und Facebook. Das seien Formen, in denen Gemeinschaft gelebt werden kann. Und diese werde auch dann gelebt, wenn die Besuchsdienste zu den älteren Gemeindegliedern nun per Telefon Kontakt halten. „Wir sind und bleiben Gemeinde. Und wir tun trotz aller Restriktionen das, was unsere Aufgabe ist: Wir tragen die gute Botschaft in die Welt, dass Gott, der Vater Jesu Christi, uns Menschen liebt und alle Tage bei uns ist“, erklärt Rekowski.

Infektionsmöglichkeiten weiter minimieren

In den täglich aktualisierten Hinweisen des Landeskirchenamts an Gemeinden und Kirchenkreise gibt es heute verschärfte Empfehlungen z. B. für noch offene Kirchen: Man wisse um den Wert von offenen Kirchen, die Menschen gerade in Krisenzeiten zu Einkehr und Gebet aufsuchen können. „Aber angesichts von Ausgangssperren und Einlassbeschränkungen zu Geschäften, wie es sie anderenorts bereits gibt, scheint es uns sinnvoll, Kirchengebäude für den Publikumsverkehr zu schließen, um Infektionsmöglichkeiten weiter zu minimieren. Dies empfehlen wir den Kirchengemeinden ausdrücklich“, heißt es dort.

Empfehlungen zu Trauerfeiern und Bestattungen

Für Trauerfeiern und Bestattungen gibt es regional noch recht unterschiedliche Einschränkungen. Das Landeskirchenamt empfiehlt, dass in Friedhofskapellen und Trauerhallen keine Trauerfeiern mehr abgehalten werden. Stattdessen soll es – ohne einen vorherigen Trauerzug – am offenen Grab Ansprache und Aussegnung geben, an der maximal zehn Personen teilnehmen dürfen. Gebe es vor Ort restriktivere Regelungen, seien diese strikt zu beachten. In den Gemeinden solle überlegt werden, mit allen, die jetzt nicht an Bestattungen teilnehmen können, später im Jahr noch einmal einen Gottesdienst zu feiern – etwa so, wie am Ewigkeitssonntag an Verstorbene erinnert werde. Konfirmationen, das ist unter den EKD-Gliedkirchen Konsens, sollen auf spätere Termine verschoben werden, sinnvollerweise nach den Sommerferien.

Neugewählte Presbyterien können eingeführt werden 

Auch für die am kommenden und dem darauf folgenden Sonntag geplanten Einführungen der neugewählten Presbyterien in der rheinischen Kirche ist eine Lösung gefunden, diese auch ohne die obligatorischen Gottesdienste, die derzeit nicht möglich sind, zu vollziehen. Damit wird sichergestellt, dass die Leitungsgremien der 668 Kirchengemeinden zwischen Emmerich und Saarbrücken ihre Funktion ausüben können. In den 37 Kirchenkreisen werden die notwendigen Beschlüsse derzeit vorbereitet.

Stichwort: www.ekir.de/corona

Angesichts der Corona-Pandemie hat die Evangelische Kirche im Rheinland eine Website eingerichtet, auf der Informationen, Empfehlungen, Dokumente und Tipps fortlaufend aktualisiert und erweitert werden: www.ekir.de/corona

Autor und Kontakt: Pressesprecher Jens Peter Iven, jens.iven@ekir.de, Telefon 0211 4562-373