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Zwei neue Evangelische Kirchengemeinden im Kirchenkreis - Gemeinden fusionieren, um sich zukunftsfähig aufzustellen

Bad Kreuznach. Zum 01.01.2020 wird es zwei neue Kirchengemeinden im Kirchenkreis An Nahe und Glan geben. Die Evangelische Kirchengemeinde Münster-Sarmsheim-Waldalgesheim entsteht durch die Fusion der ehemaligen Evangelischen Kirchengemeinden Waldalgesheim und Münster-Sarmsheim. Die Evangelische Kirchengemeinde Guldenbachtal entsteht durch die Fusion der ehemaligen Evangelischen Kirchengemeinden Seibersbach, Stromberg und Windesheim-Guldental.

In den letzten Jahren wurde die vakante Kirchengemeinde Münster-Sarmsheim von Pfarrer Christoph Hüther aus Waldalgesheim versorgt. Seit 2015 gibt es einen gemeinsamen Gottesdienstplan, einen Gemeindebrief und auch die Konfirmandenarbeit findet gemeinsam statt. Die Betreuung der Orte Laubenheim und Dorsheim mit Gottesdiensten und Seelsorge liegt weiterhin in den Händen von Pfarrerin Ute Bock aus Langenlonsheim. Für die beiden Kirchengemeinden ist die Fusion deshalb ein leichter Schritt, da sie im Gemeindeleben schon länger praktiziert wird. Pfarrer Christoph Hüther meint dazu: „Mit der Fusion zum jetzigen Zeitpunkt vollziehen wir auf der Verwaltungsebene nach, was in der Gemeinde längst gelebt wird. Entscheidend ist: Die Kirche bleibt im Dorf!“

Die Kirchengemeinden Seibersbach, Stromberg und Windesheim-Guldental begannen ihre Gespräche, nachdem die Pfarrstelle in Seibersbach im Frühjahr 2019 vakant geworden war. Auch die Pfarrstelle in Windesheim-Guldental konnte nach der Pensionierung des langjährigen Pfarrers Wolfgang Fleißner nicht wieder besetzt werden. Pastor Dr. Holger Werries hat dort seit einiger Zeit die pastorale Versorgung übernommen. Zukünftig wird die neue Kirchengemeinde zwei Pfarrstellen haben. Pfarrer Joachim Deserno (Stromberg) wird seinen Dienst in der neuen Gemeinde fortsetzen und zukünftig in einem größeren Bezirk tätig sein, Dr. Holger Werries wird die andere Pfarrstelle übernehmen. Pfarrer Joachim Deserno sagt zum Zusammenschluss: „Wir müssen damit leben, dass aus verschiedenen Gründen Pfarrstellen aufgelöst werden, was ja der Hauptgrund für die Vergrößerung der Gemeinden ist. Wir können alle nicht zaubern, darum werden wir uns einschränken müssen in dem, was wir bisher alles getan haben. Mit Phantasie und Freude werden wir aber Wege finden, und das Engagement der Ehrenamtlichen hilft sehr. Wir haben schon jetzt viele gute Ideen und zusammen geht es immer weiter.“

Die Zusammenschlüsse wurden erforderlich, um die Kirchengemeinden zukunftsfähig aufzustellen. Da die bisherigen Gemeinden teilweise schon viele Jahre in ihrer Form bestehen, wird es einige Zeit dauern, bis sie sich in einer größeren Einheit wiederfinden. Dennoch soll jeder einzelne Ort seine eigene Identität behalten, das ist den Pfarrern wichtig. Aber es liegt jetzt ein langer Weg des Zusammenwachsens vor den Gemeinden, ehe die hier lebenden Protestanten die neue Kirchengemeinde auch als Gemeinschaft empfinden. „Wir möchten kein Arbeitsfeld grundsätzlich aufgeben, sondern gezielt überlegen, wo man Veränderungen einführen kann. Zum Beispiel kürzen wir die Dauer des Konfirmandenunterrichtes, bereiten ihn aber als Pfarrer weiter selbst und mit Vergnügen vor. Auch an der Zahl der Gottesdienste kann man etwas ändern, ohne dass die Kirche auf dem Land verschwindet. Amtshandlungen haben weiterhin Vorrang, da geht nichts verloren,“ bemerkt Joachim Deserno.

Die Superintendentin des Kirchenkreises Astrid Peekhaus ist zuversichtlich: „Ich wünsche den beiden Gemeinden einen guten Start für das neue Gemeindeleben.“

27.12.2019 - Peter Dietz