Die Taufe - "Im Vertrauen auf Gott . . ."

"Die Taufe gibt mir ein Gefühl der Geborgenheit; niemand kann mir die Zusage Gottes wegnehmen, dass ich mich zu ihm flüchten kann. Egal, was ich tue, das ist und bleibt da. Auch die kleinen Kinder sollen diese Zusage haben, etwas ganz Positives, das ihnen passiert. Bei der Geburt ist ja nicht unbedingt jemand da, der glücklich über einen ist. Bei der Taufe ist das anders." (Karin S., 39, Erzieherin)

Die Taufe gibt es, seit es Christen gibt. In allen christlichen Kirchen ist sie das grundlegende Sakrament. Die meisten Kirchen erkennen eine Taufe an, wenn sie im Namen des dreieinige Gottes mit Wasser vollzogen wurde - unabhängig von Konfession und persönlicher Auffassung des Taufenden.

"Ich, Dein Gott, stehe zu Dir und nehme Dich an, weil Du mein Kind bist."
Die Taufe ist Liebeserklärung und Treueversprechen Gottes gegenüber einem Menschen. Besonders sinnfällig kommt die unbedingte Zusage Gottes zum Ausdruck, wenn Säuglinge oder kleine Kinder zur Taufe gebracht werden. Gottes Liebe ist sein Geschenk an uns. Seine Zusage kann durch nichts zerstört werden.

Wichtig ist: Die Liebe Gottes ist keine namen- und gesichtslose Liebe. Sie ist unter den Menschen Wirklichkeit geworden, als Jesus von Nazareth das Leben anderer Menschen zurecht brachte, ihnen für Gott die Augen öffnete und sie aus der Macht des Bösen befreite.
Wir später Geborenen werden in der Taufe mit Jesus Christus verbunden.

Wem in der Taufe die bedingungslose Treue Gottes zugesprochen ist, für den beginnt ein neues Leben. Denn Gott bleibt diesen Menschen treu.
Er gibt ihnen in der Taufe seinen Heiligen Geist, der in ihnen den Glauben stärkt und ihnen vielfältige Gaben schenkt.

So handelt in der Taufe der dreieinige Gott:
Der Vater, der Schöpfer allen Lebens,
der Sohn, der gekreuzigt wurde und auferstanden ist,
und der Heilige Geist, der Leben ständig erneuert und es gelingen lässt.
Darum lautet die Taufformel "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes".

Mit der Taufe eröffnet sich für den Getauften der Weg in eine neue Familie - die Gemeinde der Christen. Darum sprechen sich Christen - jedenfalls manchmal - als 'Schwester' und 'Bruder' an.

Vikar Stefan Heinemann