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Orgelkonzert mit Marc Baumann (Straßburg) - Samstag, 4. August 2018, 18 Uhr, Schlosskirche Meisenheim

Marc Baumann

Meisenheim. Nach den nun bereits zum zweiten Mal im Juli stattgefundenen Orgelmatineen mit jungen Organistinnen und Organisten, bildet das Orgelkonzert mit Marc Baumann, Titularorganist an der Kathedrale in Straßburg und der Abteikirche Ebersmunster, am Samstag, den 4. August 2018 um 18 Uhr, den Höhepunkt des diesjährigen Meisenheimer Orgelsommers. Unter dem Titel „Récit au Grand Orgue“ präsentiert Marc Baumann auf der historischen Stummorgel Auszüge aus der „Messe des Couvents“ von François Couperin (1668-1733) sowie Werke von J. S. Bach, Johann Pachelbel und François Campiom. Zur Eröffnung spielt er die „Suite de danses 1er Ton“ von François Campion (1686-1748) in einer Transkription für große Orgel von Jehan Alain (1911-1940), die durch die CD-Aufnahme seiner Schwester Marie Claire Alain (1926-2013) bekannt wurde. François Campion gilt als ein typischer Vertreter der „klassi-schen“ Periode Frankreichs am Ende des 17.Jahrhunderts. Als einer der berühmtesten Gitarristen, Lautenisten und Theobisten seiner Zeit – ab 1703 war er außerdem Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften – komponierte er mehrere Tanzsuiten im barocken Stil. Im Konzert wird jeder Tanz in einer unterschiedlichen charakteristischen Registrierung an der Stummorgel realisiert. Nach der „Chaconne in f-moll“ von Johann Pachelbel (1653-1750) folgt die Toccata in d-moll (BWV 913) von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Sie ist eine der sieben frühen Toccaten (manualiter), die vermutlich zwischen 1703 und 1811 als Jugend-werke entstanden sind. Man spürt in der Toccata unmittelbar Bachs grandiose Improvisa-tionsgabe, für die er von seinen Zeitgenossen mit Bewunderung bedacht wurde. Zum 350. Geburtsjahr von Francois Couperin spielt Marc Baumann dessen komplette „Messe des Couvents“. François Couperin (1668-1733) war erst zehn Jahre alt, als sein Vater Charles – Organist an Saint-Gervais in Paris – Ende 1678 oder Anfang 1679 starb. Die Familie durfte aber weiterhin in der noch erhaltenen Dienstwohnung bei der Kirche bleiben, und die Organistenstelle wurde vertretungsweise De Lalande anvertraut, bis François sie 1685 offiziell übernehmen konnte. Im Jahre 1690 erwarb er das königliche Druckprivileg. Der zweifellos bedeutendste französische Musiker seiner Zeit hat leider nur seine erste veröffentliche Sammlung der Orgel gewidmet, die zunächst in handgeschriebenen Kopien mit gedrucktem Titelblatt verbreitet wurde und erst später gedruckt erschien. Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen über 240 Cembalowerke, die er zu 27 Suiten zusammenfasste und in vier Bänden veröffentlichte. Die einzelnen Sätze dieser „Ordres“ hat er mit Überschriften versehen, die den Charakter des Stückes andeuten sollen. Zudem komponierte er zwei Orgelmessen, die „Messe à l´usage des Paroisses“ und die „Messe pour les Couvents“. 

Der Eintritt beträgt 10 €, für Schüler und Studenten ermäßigt 5 €. Bezieher von ALG II und Grundsicherung haben freien Eintritt.

Marc Baumann wurde in Straßburg im Elsass geboren, wo er am Conservatoire National de Region in Straßburg sein Musikstudium (Orgel in der Klasse von André Stricker) absolvierte. Nach dem Abschluss-Diplom in Straßburg vervollständigte er seine künstlerische Ausbildung am Conservatoire National de Region de Besançon in der Orgelklasse von Michel Chapuis mit dem Schwerpunkt Alte Musik, wo er 1986 den "Ersten Preis" erhielt. Zudem erwarb er am traditions-reichen Pariser Blindeninstitut das staatliche Lehrdiplom für Musik.

Als Direktor (2001-2010) des Erzbischöflichen Ausbildungsinstituts für Orgel in Straßburg ist Marc Baumann für die Organistenausbildung der Erzdiözese verantwortlich. Zugleich ist er als Dozent am staatlichen Blindeninstitut in Straßburg tätig. Seine künstlerische und pädagogische Ausbildung ergänzte Marc Baumann durch ein orgelbau-liches Aufbaustudium. Als Orgelsachverständiger war und ist er mit zahlreichen Restaurierungs-projekten historischer Orgeln im Elsass und in Frank-reich betraut. Seit 1995 ist er Organist Titular am Straßburger Münster (Kathedrale de Strasbourg) und seit 2014 auch Titular der Andreas-Silbermann-Orgel in Ebersmunster. 

Als gefragter Konzertorganist, als Solist oder mit Orchester, ist Marc Baumann regelmäßig in Frankreich sowie in Europa und in Übersee (USA, Japan, Australien) zu Gast. Auch zahlreiche Rundfunk– und CD-Einspielungen (Label Ifo) belegen seine rege Tätigkeit.

 

Weitere Informationen zum musikalischen Programm: 

Sun Kim, Tel. 06753-1231066 (nur Fr.-Mo.), E-Mail: sun.kim@ekir.de

 

Vorschau Herbst/Winter 2018: 

Den herbstlichen Chorreigen eröffnet am Samstag, 8. September 2018 um 18 Uhr der Frankfurt Milal Missionary Choir mit seinem Benefizkonzert „Mit Herz und Seele“. Die Zuhörer erwartet ein facettenreiches Crossover-Konzert. Die rund 80 Musiker des Chores, des Kinderchores sowie des Milal Lumen et Salis Glockenchor begeistern mit einem umfangreichen Repertoire an Liedern geistlichen Hintergrunds. Der Eintritt ist frei, eine Spende zugunsten des Junge-Mütter-Projekts in Ruanda wird erbeten.

Am Sonntag, 7. Oktober 2018 gastiert um 17 Uhr der Chor Capriccio aus Bad Kreuznach unter der Leitung von Birgit Ensminger-Busse unter dem Titel „Bach – Beatles – Bernstein“ in der Schlosskirche (Eintritt: 10 €, ermäßigt 8 €).

Es ist schon Tradition, dass sich zur Nacht der 1000 Lichter die Türen der Schlosskirche öffnen. Unter dem Titel „Nun komm, der Heiden Heiland“ lädt Kantorin Sun Kim am Samstag, 8. Dezember 2018 um 18 Uhr zu einer besinnlichen Adventsmusik unter Mitwirkung der Kantorei bzw. des Projektchores der Schlosskirche sowie weiterer Solisten ein. Kantorin Sun Kim wird ihrerseits die alten Adventsweisen auf moderne Weise auf der Stumm-Orgel zum Klingen bringen und die Gemeinde zum Mitsingen einladen. Der Eintritt ist frei, eine Spende zugunsten der Partnerschaftsarbeit wird erbeten.

Den Abschluss des Konzertjahres gestaltet am Sonntag, 30. Dezember 2018 um 17 Uhr der Becherbacher Brückenchor unter der Leitung von Mechthild Mayer. Im Gastkonzert unter dem Titel „O heilge Nacht“ wird Chormusik der Romantik erklingen. Eintritt frei, Spende erbeten

Kantorin Sun Kim